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(Über)Lebenswichtig: Anti-Giftköder-Training

Es ist der Albtraum eines jeden Hundehalters: Der Liebling winselt vor Schmerzen oder liegt nahezu reglos am Boden, weil er absichtlich oder auch unabsichtlich vergiftet wurde. In diesem Fall zählt jede Sekunde!

Derartige Vorfälle passieren leider viel häufig. Grund dafür sind nicht nur Hundehasser, die Giftköder auf beliebten Gassi-Routen auslegen. Schon gedankenlos verstreutes Rattengift kann verheerende Folgen für neugierige Fellnasen haben.

Anti-Giftköder-Training ist daher für jeden Hund dringend zu empfehlen und kann im Zweifelsfall sogar sein Leben retten!

Aber wie genau trainiert man das? Wir haben euch ein paar Tipps und Tricks zusammengestellt:

 

„Tauschen“ üben

Gerade unerfahrene Hundehalter neigen leider oft dazu, dem Hund schon als Welpen die Dinge, die er nicht im Maul haben sollte, einfach wegzunehmen. Diese Handlung ist auf den ersten Blick verständlich: Schließlich will niemand, dass Sofakissen zerfetzt oder Schuhe zerkaut werden.

Aber: Der Hund lernt dabei, dass er seine „Schätze“ gut in Sicherheit behalten muss und niemals hergeben darf. Das Spielchen mit Herrchen und Frauchen bedeutet für ihn schließlich immer einen Verlust.

Besser hingegen ist es, mit Hunden schon früh das „Tauschen“ zu üben. Wenn die Fellnase weiß, dass sie für das bereitwillige Abgeben ihrer „Beute“ ein gutes Leckerli bekommt, wird sie auch in kritischen Situationen kooperieren und eventuelle Giftköder nicht schlucken oder gar verteidigen, sondern bereitwillig ablegen.

 

Rückruf: In sicherer Nähe bleiben

Wenn die Situation während der Gassi-Route unübersichtlich ist, ihr verdächtige Gegenstände entdeckt oder einfach ein ungutes Bauchgefühl habt, ist es wichtig, dass euer Hund verlässlich und schnell auf seinen Rückruf reagiert.

Das kann man gut im Garten oder anderen eingezäunten Bereichen üben. Lasst den Hund zunächst laufen und spielen. Wenn er dann bewusst zu euch kommt, lobt ihn, gebt ihm ein Leckerli und verknüpft dieses Verhalten mit einem bestimmten Kommando, beispielsweise „Komm her!“. Wenn ihr das einige Male wiederholt habt, lernt eure Fellnase, dass es sich lohnt, bei diesem Zuruf zu euch zu kommen.

Wenn das auf kleinen Distanzen schon ganz gut klappt, kann die Entfernung langsam vergrößert werden.

 

Vom Boden wird nicht gegessen!

Manche Fellnasen sind richtige Trüffelschweinchen. Sie finden jede noch so gut unter Blättern versteckte „Leckerei“, wie beispielsweise Pferdeäpfel oder einen achtlos weggeworfenen Apfelbutzen. Wichtig ist, dass der Hund jedoch weiß, dass er die gefundene Beute nicht einfach blitzschnell im Maul verschwinden lassen kann.

Um das zu trainieren, solltet ihr während der Spaziergänge ganz genau auf das Verhalten eures Hundes achten. Macht die Fellnase erste Anstalten, etwas vom Boden zu essen, müsst ihr schnell interagieren. Zusätzlich zu einem klaren Kommando, beispielsweise „Pfui“ oder „Nein“, müsst ihr eurem Liebling schnell eines seiner Lieblingsleckerli unter die Nase halten – das bekommt er aber natürlich nur, wenn der Pferdeapfel stattdessen liegen gelassen wird.

Schon bald werdet ihr merken, dass auch die verlockendsten Funde nicht mehr im Maul landen.